1. Vorwort

Nachhaltigkeit Kindern näher bringen, ist das möglich? Ja, das beweist unser BNE Projekt „Dorfplatz“. Zur Nachhaltigkeit gehört auch das Pflegen und Wertschätzen von Tieren. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern, wurde uns die Möglichkeit geschaffen, den Lebenslauf eines Huhnes vom Ei bis zum ausgewachsenen Huhn zu erleben. Gemeinsam haben wir mit voller Spannung die Brutzeit verfolgt und live miterleben können wie die Küken aus ihren Eiern schlüpfen. Nun leben unsere vier Hühner in einem Gehege auf unserem Außengelände. Gemeinsam mit den Kindern und auch den Eltern werden diese gepflegt und auch in ihrem Tun beobachtet. Die Hühner sind schon längst ein Teil des *FIBS*. Welche Ziele dabei verfolgt werden und welche positive Aspekte zur kindlichen Entwicklung beitragen wird im nachfolgenden Konzept beschrieben und erörtert.

2. Definition

Unter tiergestützter Pädagogik werden alle Maßnahmen verstanden, die einen positiven Effekt auf das Verhalten von Kindern haben -und zwar durch das Zusammenarbeiten mit einem Tier. Vor allem Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten können so ihre sozialen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten ausbauen.

3. Ziele

Ziele der tiergestützten Pädagogik sind:

  • Steigerung des Verantwortungsbewusstseins:
    Kinder lernen, Verantwortung für die Tiere zu übernehmen. Dies unterstützt die Entwicklung des Verantwortungsgefühls und der Entscheidungskompetenz.
  • Stärkung des Selbstwertgefühls:
    Tiere gehen unvoreingenommen auf ein anderes Lebewesen zu und so kann das Kind sein wie es ist, ohne für sein Verhalten oder sein Charakter verurteilt zu werden. Die Anstrengung des Tiers, die Zuneigung des Kindes zu gewinnen, verstärkt nochmals das eigene Selbstwertgefühl.
  • Förderung des Sozialverhaltens:
    Tiergestützte Pädagogik kann auch die Sozialkompetenz des Kindes fördern. Das Kind kann nicht unbedacht auf das Tier zugehen, da direkt eine klare Reaktion des Tieres folgt.
  • Einhaltung von Regeln:
    Der Umgang mit Tieren erfordert das Absprechen und Festlegen von Verhaltensregeln. Kinder die den Kontakt zu den Tieren suchen, müssen lernen, sich an die abgesprochenen Regeln zu halten, die gemeinsam festgelegt worden sind.
  • Förderung des Umweltbewusstseins:
    Die Tierpädagogik unterstützt den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. Dadurch kann sich ein Umweltbewusstsein entwickeln.

4. Tierschutzgesetz / artgerechte Haltung der Tiere und erforderliche Sachkunde

Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat:

  1. muss das Tier seiner Art und seiner Bedürfnisse entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
  2. darf die Möglichkeiten des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbares Leiden oder Schäden zugefügt werden,
  3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.

5. Durchführung und Planung

Ort: Auf dem Außengelände des Kindergartens
Zeit: das ganze Jahr
Versorgung: Personal der Einrichtung, Patenschaft der Eltern und Kinder

6. Wichtige Aspekte der tiergestützten Pädagogik

  • Artgerechte Haltung der Tiere
  • Wurde mit dem Team, Kindern, Eltern und dem Träger abgeklärt
  • Verantwortlichkeit wurde geklärt
  • die tiergestützte Pädagogik kommt ins Gesamtkonzept der Einrichtung

7. Hygieneplan und Gesundheitsvorsorge, Infektionsprävention

Um Zoonosenerreger die Infektionen übertragen zu vermeiden, ist nach dem Kontakt mit den Hühnern ein gründliches Händewaschen mit Seife unter Beaufsichtigung erforderlich.
Mund- und Augenkontakt ist beim Umgang mit den Tieren unbedingt zu vermeiden .
Außerdem müssen die Hühner regelmäßig geimpft werden.
Die Tiere sind bei der Tierseuchenkasse NRW gemeldet.

8. Versicherung

Tierschutzkasse NRW